Material der Fliesen

Keramik gehört zu den anorganischen, nichtmetallischen Werkstoffen.

Die keramischen Rohstoffe sind untergliedert in drei Gruppen, nämlich die Hartstoffe, die Weichstoffe und die Zuschlagstoffe.

Die wichtigsten Hartstoffe sind Quarz und Feldspate. Feldspate werden in der Keramikherstellung auch als Flußmittel bezeichnet, da sie eine Senkung des Schmelzpunktes des Quartzes bewirken.

Zu den wichtigsten Weichstoffen gehören die Tone und Kaoline. Die Tonminerale sind im Gegensatz zu den Hartstoffen plastisch und gut formbar.

Die häufigsten Zuschlagstoffe, die dritte Gruppe der Keramikrohstoffe, sind Kalkstein, Dolomit und Talk. Sie bewirken ebenfalls eine Senkung des Schmelzpunktes und somit der Brenndauer.

Verlegearten

Die Fliese, kultur- und kunstgeschichtliches

Schon vor Tausenden von Jahren bekleideten keramische Fliesen Paläste und Grabmäler im alten Ägypten und Mesopotamien.

Sehr gut erhalten sind die Wandfliesen aus dem Palast König Ramses III. im Nildelta mit Abbildungen von Menschen, Tieren und Symbolen.(1180 v. Ch.)

Das wohl berühmteste Gebäude mit Keramikschmuck ist die Grabkammer in der Stufenpyramide von Sakkara in Ägypten.(3. Jahrhundert v. Ch.)

Im mittelalterlichen England (12. und 13. Jahrhundert) wurden Klöster wie Newbottle, Byland, Meaux, Melrose und die Kathedrale von Canterbury prachtvoll mit Fliesen gestaltet.

In Deutschland sind vor allem die Sakristei der Elisabethkirche in Marburg zu nennen.

Ausgehend von dem kleinen Städtchen Delft in Holland erlebte die Fliese in Europa vom 16. bis zum 18. Jahrhundert eine wahre Blütezeit.(Delfter Fliesen)

Für Jugendstilliebhaber ist ein in jüngster Zeit restaurierter Milchladen in Dresden mit Fliesen von Villroy & Boch ein besonderer Augenschmaus.

Unsere Partner